#006 Lebenskampf

Hannas Blog Beitrag #4

Lebenskampf

Provokant oder wahr? Beides, denn die Provokation soll anregen, einer Wahrheit ins Auge zu sehen. Nur wohin genau soll gesehen werden? Die Antwort ist: auf das Leben und deren Umstände, wie die meisten leben müssen. Die spirituelle Welt schreit förmlich mit der immer selben Antwort: Wir sind für unser Glück selbst verantwortlich und jeder hat die gleiche Chance, beispielhaft: Reich zu werden. Langsam ist jedoch der Druck aus dem Kessel entwichen. Was bleibt, ist die vergarte Brühe, die fast zu einem unkenntlichen faden Brei verkocht ist. Die Zutaten sind bis zu Unkenntlichkeit zerfallen. Wer soll da noch schmecken, was der Koch einst als Gericht erdacht hatte?
Das Gericht des Lebens ist zu einem einzigen Brei verkocht, der nun wie Lügen, Kampf, falsche Fährten, Zerfall, Elend, Sklaverei, Armut, Nebelkerzen, Unwissenheit, Dummheit, Traurigkeit oder gar nach Sehnsucht des Endes schmeckt. Dabei hatte der Koch bestimmt etwas anderes im Sinn als das. Vielleicht war der Sinn einst etwas: Blühendes, Heiteres, Schmackhaftes, die Süße des Lebens, Beschwingtheit, Abenteuer, Familien, Leichtigkeit, Freiheit, Tanz der Lebensfreude oder gar Muße für Kreatives? Einer muss den Topf verschlossen haben, die Flammen hochgedreht und die Uhr verstellt haben, damit das Leben zerkocht und ungenießbar wird. Nur wer war der Schuft? Die spirituelle Welt möchte wie immer die Antwort geben: der Mensch selbst. Stimmt das in Wahrheit?
Wer mutig genug ist, seinen Blick erhebt und dem Gekotze trotzt, kann erkennen, dass nicht das Leben und der Mensch selbst am Werke waren. Mitnichten. Aber vielleicht stimmt die Aussage insofern, als menschliche missbrauchte Marionetten am Herd gespielt haben, weil sie sich Vorteile erhofft hatten. Vorteile, die aber aus dem Topf der Küche zu löffeln sind. Dumm gelaufen, denn ihre Privilegien sind in Wahrheit keine, denn auch die Marionetten sitzen im gleichen Boot. Nicht als Ruderer, nein, als Trommler. Doch wenn das Boot untergeht, ersaufen auch die Trommler. Immer.
Wenden wir unseren Blick zurück auf das beschwerliche Leben, welches uns zeitgemäß umgibt. Es ist alles andere als blühend und leicht. Schwer und behände ist es. Der ewige Kampf ums Überleben schleust den Menschen vorbei am wahren Leben, das aus Harmonie und Gleichgewicht besteht. Nichts anderes hat das Leben im Sinn. Außer, wenn hineingepfuscht wird. Genau das passiert seit Gedenken. Das Pfuschers-Handwerk ist ein Dilettant sondergleichen. Vielleicht aber auch nicht, denn der Zweck soll bekanntlich die Mittel heiligen. Stell dir vor, dass das Leben ganz und gar harmonisch verläuft. Ein Abenteuer mit Aufregung und Lebensfreude. Partnerschaften fühlen sich wie Wellen an, die gesurft werden können. Für jeden Menschen ist alles vorhanden, sodass alle das anstellen können, wonach ihnen ist. Kreativität, Kunst, Erfindungen im Lebenstanz mit den Elementen. Muße dem Leben gegenüber, weil Zeit in der Ewigkeit unerheblich ist. Jeder kann sich seine eigenen Herausforderungen kreieren, wenn es doch einmal zu müßig wird. Die Menschen und ihre eigenen Belange stehen stets im Mittelpunkt der Menschlichkeit, sodass jeder einem jeden helfen kann, im Miteinander. Eine Gesellschaft, die die Kunst hat, sich selbst tragen zu können. Alles ist frei verfügbar für alle. Und wer keine Lust mehr hat, geht woanders hin. Einfach so, weil es geht.
Wunderbarer Ausblick, nicht wahr? Dann lass uns den Blick zurück auf unser Leben richten. Was siehst du? Exakt. Das Gegenteil von dem, was harmonisch und frei ist. Ein Kampf um jeden Zentimeter, der am Ende stets verloren geht. Ein Aufbäumen, ein sich gegen das System stemmen. Gegen das, was ausbeutet und im fortwährenden Kampf hält. Wie zuvor erwähnt: am Leben vorbeischleust. Der Mensch ist müde geworden, innerlich zermürbt und desorientiert vom Kampf, der uns allen aufgezwungen wird. Nur wofür und welchen Sinn dieser Kampf hat, erschließt sich für die allermeisten Menschen nicht, wenn sie die Gabe haben, ihn überhaupt für das zu identifizieren, was er ist. Vielleicht mag es den Anschein haben, dass ich alles durchblicke, was nicht stimmt. Ich bin auch des Kampfes müde, mich fortwährend gegen etwas zu stemmen, was mich immerzu niederringen möchte. Meine Stärke liegt im: nicht aufgeben und immer wieder aufstehen. Wie lange ich das noch durchhalte, ist fraglich. Daraus ergibt sich der nächste Punkt. Wieso muss das Leben durchgehalten und nicht in harmonischer Freiheit gelebt werden? Ganz einfach: weil in unserer Welt etwas ganz und gar nicht stimmt. Deshalb. Und was nicht stimmt, musst auch du selbst herausfinden. Denn wenn ich es sage, dann steht kreischend das System vor meiner Tür. Oder wir besinnen uns auf uns selbst, wie früher, und organisieren ̶ konspirative Treffen, ohne Abhörmöglichkeit, um unsere »Neue Welt« selbst zu bestimmen, damit die nicht von gleicher Hand bestimmt wird, die die alte für uns auch erschaffen hatte. Es liegt an uns selbst und nicht in fremder Hand, wie wir in Zukunft leben wollen, denn unsere »Alte Welt« kollabiert. Darum sind wir Menschen aufgerufen, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen, damit wir uns selbst eine »Neue Welt« erschaffen, in der wir frei und harmonisch leben mögen.

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