Brief 2.  Der Ruf, den du zu lange überhört hast

Hannas Blog Beitrag #4

Für Männer, die nicht mehr fliehen.
Für Frauen, die verstehen – und schenken wollen.

Auch hörbar:

🎧 Spotify
🎧 YouTube
🎧 Apple

 

Seelenfrieden,
das ist der Raum, den du jetzt betrittst.
Du musst nichts tun  ̶   nur lesen.

 

Aus dem Buch:
Seelenfrieden
von Mann zu Mann
Ein Ruf zur Rückkehr ins Wesentliche

 

Brief 2.             Der Ruf, den du zu lange überhört hast.

 

Bruder,

ich spreche heute nicht als Autor.
Ich spreche als einer, der denselben Ruf gehört hat – und zu lange schwieg.
Ich kannte ihn lange, bevor ich Worte hatte. Und die ich dann vergessen wollte.
Doch der Ruf verzeiht mir vieles – nur eins nicht: dass ich ihn ignoriere, obwohl ich ihn längst gehört habe.

Es ist kein lauter Ruf.
Kein dramatischer Aufschrei.

Es ist dieses stille Brennen, das Flackern unter der Oberfläche.
Genau dieses Flackern, das auch DU vergraben hast, weil dir niemand gezeigt hat, dass es ehrlich ist.

Weil du vielleicht dachtest:
Wenn ich es weiter ignoriere, geht es irgendwann weg.

NEIN … es geht nicht weg.  Es bleibt.
Es lebt unter deiner Haut, wie ein Wort, das nie ausgesprochen wurde.

Und es flüstert. Nicht in Sätzen.
Es flüstert in Zuständen.

In Müdigkeit, die nicht vergeht.
In Erschöpfung, die nicht von der Arbeit kommt, sondern von der Selbstverleugnung.

Du bist nicht an diesem Punkt, weil dir etwas fehlt.
Du bist hier, weil du spürst: Das, was du aufgebaut hast, ist nicht alles.

Vielleicht war es nie deins.
Vielleicht war es Pflicht, Angst, Anpassung.
Vielleicht war es ein Versuch, geliebt zu werden – auf Umwegen.
Ein Pakt mit der Welt, in der du selbst keinen Platz hattest.

Der Ruf ist alt. Vielleicht hast du ihn als Kind gehört.
Vielleicht in Nächten, in denen du wach lagst, ohne zu wissen, warum.
In Momenten, in denen du zwar alles richtig gemacht hast – aber nichts davon stimmte.

In einem Blick, der dich nicht erreichte.
In einem Körper, der sich leer anfühlte, obwohl du ihn täglich ge-brauchtest.

Du hast weitergemacht.
Und niemand sah, dass du dich selbst nicht mehr fühltest.

Du warst stark.
Vielleicht zu stark, um zuzugeben, dass etwas in dir längst gegangen war.

Du hast getragen. Geleistet. Funktioniert. Und manchmal sogar geglaubt, das sei: Leben.

 

Aber Bruder – wann warst du jemals lebendig?
Oder überhaupt anwesend?

 

Der Ruf – von dem ich spreche – ist kein Projekt.
Er ist nicht spirituell. Nicht religiös. Und nicht inszeniert.
Er ist der Moment, in dem du zum ersten Mal merkst, dass du weg warst.

Weg von dir.

Und dass du heim willst. Nicht zu einem Ort – zu deinem innersten Ton.
Und ja, du hast ihn zu lange überhört. Weil es nicht gepasst hätte.

Nicht in den Kalender. Nicht in die Beziehung.
Nicht in all den Erwartungen, die du erfüllen solltest.

Aber dieser Ruf ist kein Termin.
Er ist die Erinnerung an das, was in dir liegt, auch wenn du es verdrängst.
Er ist keine Forderung.
Er ist eine Einladung.

 

Du kannst den Ruf mit Alkohol betäuben.
Mit Geld. Mit Kontrolle. Mit Lärm. Mit Sex.

Mit Erfolg.

Du kannst es weiter versuchen – aber du wirst nie ganz still in dir.
Nie wirklich satt. Nie wirklich da.

Denn solange du diesen Ruf übergehst, gehst du an dir selbst vorbei.

 

Und Bruder: Das Heftige dabei ist: Du weißt es.

Tief drin weißt du es längst.

 

Du musst dich nicht erklären.
Nicht rechtfertigen. Nicht aufarbeiten.
Bei mir schon gar nicht. Auch nicht in der Welt.

Aber du musst dich entscheiden.
Ob du dir selbst wieder zuhören willst.

Willst du?

Oder willst du nur, dass es irgendwie weiterläuft?

 

Vielleicht glaubst du, du hättest noch Zeit.
Aber ich sage dir: Die Zeit fragt nicht, ob du bereit bist. Nein. Sie geht.

Und entweder du gehst mit – oder du bleibst zurück in einem Leben, das dich nicht mehr meint. Du denkst vielleicht, du brauchst noch ein Zeichen.

Aber was, wenn genau dieser Moment hier – dieses Zuhören – das Zeichen ist?
Was, wenn es kein später gibt?

 

Was, wenn es jetzt ist?

 

Bruder, dieser Ruf führt dich nicht ins Drama.
Er führt dich zurück. Zu deiner eigenen Wahrheit.

Zu deinem Mut, wieder zu fühlen – auch wenn es weh tut.
Zu deiner Bereitschaft, nicht länger zu fliehen.

Zu bleiben. In dir.

 

Du musst kein anderer werden.
Du musst dich nur daran erinnern, wer du warst – bevor du dich verleugnet hast.

 

Du musst auch nichts beweisen.
Nicht der Frau.
Nicht dem Vater.
Nicht der Welt.

Nur dir selbst: dass du bereit bist, nicht länger zu schlafen, während du wach bist.

 

Denn das ist es, was dieser Ruf will:
Nicht deine Perfektion.
Dein Dasein.

Still. Echt. Und ganz.

 

Du hast deinen eigenen Ruf zu lange überhört. Aber er ist noch da.
Und er wartet. Nicht auf deine Theorie.

Auf deine Antwort. Nicht morgen.

Jetzt.

Von Mann zu Mann.

 

Bruder, wenn etwas in dir geblieben ist – dann nimm es mit.
Nicht als Antwort – sondern als Anfang.

Von Mann zu Mann,
Dein Hanns

Blog Artikel

Share the Post:

Brief 3 – Die Schwelle deiner Wahrheit

Bruder,dieser Moment – jetzt, während du diese Worte hörst – ist kein Zufall. Es ist der Augenblick, an dem du an der Schwelle deiner Wahrheit stehst. Vielleicht bist du hierhergekommen, weil du neugierig warst. Vielleicht, weil du müde bist, weil du innerlich spürst: Es muss etwas anderes geben. Oder weil in dir etwas aufgewacht ist – ein Flackern, ein kaum benennbares Ziehen, das dich hierhergeführt

Lese weiter....

Brief 1.  Dort, wo sich der Mann verliert

Aus dem Buch: Seelenfrieden von Mann zu Mann   Ein Ruf zur Rückkehr ins Wesentliche   Für Männer, die nicht mehr fliehen. Für Frauen, die verstehen – und schenken wollen.   Auch hörbar: 👉 Spotify 👉 YouTube 👉 Apple   Raum zu Brief 1.  »Dort, wo sich der Mann verliert«   Seelenfrieden das ist der Raum, den du jetzt betrittst. Du musst nichts tun  ̶ 

Lese weiter....